Unsere Nachwuchstrainer Kaisa Kandora, Johannes Dittmer, Nils Schumacher und Luca Donajkowski nahmen an einer 4-tägigen Trainerassistentenausbildung in der Sportschule Hennef teil.
Hier ist der Erfahrungsbericht von Kaisa:
"Von Samstag, 12.10.24, bis Dienstag, 15.10.24, fand ein Trainerassistentenlehrgang für Jugendliche in Hennef statt. Die Altersspanne lag zwischen zwölf und achtzehn Jahren. Unsere vier Judoka Johannes Dittmer, Kaisa Kandora, Nils Schumacher und Luca Donajkowski nahmen ebenfalls teil.
Der erste Tag startete um zehn Uhr mit einer Begrüßung durch Franz und Roman Paris sowie durch Angela Andree. Nach kurzen organisatorischen Klärungen fing die erste Praxiseinheit eine Stunde später in der Turnhalle der Sportschule Hennef an, die eine sehr gute Trainingsmöglichkeit bot. Das erste Training begann mit einem Kennlern- bzw. mit einem Aufwärmspiel. So sollte sich die Gruppe untereinander besser kennenlernen, damit jeder der 36 Teilnehmer für das judospezifische Aufwärmen danach einen Partner haben würde. Nach dem allgemeinen Aufwärmen startete auch schon das judospezifische Aufwärmen mit Basis-Uchi-Komi, in denen eher vorläufig Techniken nach vorne eingedreht wurden, wie zum Beispiel die Hüfttechnik O-goshi. Nach den Tipps der Trainer sah es bei allen sehr gut aus und das Training ging weiter mit den Judoprinzipien im Stand. Dafür war in der ersten Einheit nicht mehr so viel Zeit und deshalb konnten nur die ersten zwei Prinzipien besprochen und umgesetzt werden. Die Einheit endete um 11.45 Uhr und um 12.30 Uhr begann das Mittagessen. Es gab viel Auswahl für alle und nach einer etwas längeren Pause ging es wieder um 14.00 Uhr in die Turnhalle, wo dann die weiteren drei Prinzipien besprochen und ausprobiert wurden. Auch dies klappte schon mit verschiedenen Techniken und Bewegungen, nachdem wieder von Franz und Roman Hilfe gegeben wurde. Bis 15.30 Uhr ging diese Einheit und danach gab es eine halbe Stunde Pause, bevor die erste Theorieeinheit um 16 Uhr anfing. In der Theoriestunde wurde die Trainingsplanung einer guten Stunde besprochen. Es ist wichtig, die Trainingsstunde in drei Teile zu teilen. Und zwar soll es Einleitung, Hauptteil und Schluss geben. Außerdem sollte es einen Schwerpunkt im Hauptteil geben, wie zum Beispiel ein Randori, wo die erlernten Techniken im Stand oder im Boden getestet und umgesetzt werden können. Die Techniken sollten im Hauptteil bzw. im Technikteil erarbeitet werden. Das Aufwärmen sollte altersgerecht gestaltet werden zum Beispiel durch ein Spiel, wobei auch der Kopf eine Aufgabe hat. Im Schluss wäre ein Spiel ein guter Abschluss, damit die Kinder einen emotionalen Höhepunkt haben und auch mit einem Lächeln die Halle verlassen können. Nach dieser Theoriestunde gab es Abendessen, das ziemlich ähnlich wie die anderen Mahlzeiten aufgebaut war. Am Abend mussten die Judoka nochmal für 1h 30 Minuten in die Halle und dort wurde der Schwerpunkt auf Zweikampfspiele und Randori gesetzt. Es wurden dementsprechend viele Zweikampfspiele gespielt und Randori gemacht. Außerdem teilten sich die Judoka in Vierergruppen und wählten entsprechende Themen aus, denn in den beiden nächsten Tagen würde es kleine Lernstandskontrollen über das eigene Training geben, weshalb jede Gruppe ein Thema bekam und dies vorbereitete und bald darauf vorstellen musste. Die letzte Einheit endete mit einer Zusammenfassung und einer kleinen Entspannung, die nach einem anstrengenden Training sehr wichtig ist.
Der nächste Tag startete erneut mit einer Theorieeinheit, in der die restlichen Judoprinzipien erarbeitet wurden. So ging es nach dem Mittagessen weiter mit einer Theorieeinheit, wo der Aufbau einer Trainingseinheit nochmal vertieft, Fragen geklärt und auf Details eingegangen wurde. Die letzte Einheit im praktischen Teil für diesen Tag begann nach einer kurzen Pause und die Teilnehmer lernten etwas über die gleiche und gegengleiche Auslage sowie über die verschiedenen Eingänge, die man nutzen sollte, je nachdem wie der Partner sich bewegt und welche Auslage vorhanden ist. Dort gibt es den Eingang Pulling Out, der aus drei Schritten besteht und ziemlich ähnlich zu dem direkten Eingang ist, denn dieser hat einen Schritt weniger. Diese Eingänge werden genutzt, wenn der Uke den Tori schiebt. Es gibt noch drei weitere Bewegungen, wie zum Beispiel vorwärts, seitwärts Richtung Zugarm und seitwärts Richtung Spielarm, wobei die Judoka in die entgegengesetzte Richtung der Bewegung werfen zum Beispiel durch einen Kawaishieingang. Zudem stellten einige Gruppen ihre fertigen Trainingstunden vor. Beispielsweise gab es spaßiges Aufwärmen oder das Vermitteln eines O-goshis mit einer Zielgruppe, die die restlichen Trainingsteilnehmer darstellten. In dieser Einheit kam die Judoka Yamina Bouchibane dazu, die eine weitere Trainerin war. In der Einheit nach der Pause mit dem Abendessen lernten die Judoka viel über die Geschichte des Judos, über die deutschen Olympiasieger des Judos und wo, in welchem Jahr, welche Judoka Olympia gewannen. Etwas, das viele verwunderte, war, dass nur eine Deutsche jemals olympisches Gold holte. Yvonne Bönisch gewann im Jahre 2004 diese Medaille und ist bis jetzt die einzige deutsche Frau, die dies jemals geschafft hatte. Mittlerweile ist sie Bundestrainerin von Österreich. Außerdem gab es vier deutsche Männer, die bei den Olympischen Spielen Gold gewonnen haben.
Am nächsten Tag hatten die Judoka vier Praxiseinheiten vor sich, aber diesmal ging es um Boden und auch um die Prinzipien im Boden, wie zum Beispiel hebeln, halten, würgen, Platz wechseln usw. Doch zunächst begann das Training mit einem koordinativen Aufwärmen. In den beiden Mittagseinheiten stellten die letzten sechs Gruppen ihre Projekte vor und bekamen Feedback von der Gruppe sowie von den Trainern. Die Judoka lernten zum Beispiel die Einführung in den Tai-otoshi oder in den Morote-Seoi-nage. In der Abendeinheit ging es wieder viel um die Auslage und um günstige und ungünstige Situationen im Judo, da in dieser Sportart nie etwas falsch ist, sondern es gibt nur günstig oder ungünstig. Viele Judoka waren sehr k.o., wogegen andere noch einen extremen Energieschub bekamen und nochmal sehr viel Gas gaben.
Der letzte Tag begann mit dem Auszug aus den Zimmern, die bis 9.30 Uhr verlassen werden mussten. Die Judoka lernten in der letzten Einheit noch einmal vorrangig den Eingang Kawaishi, da dies nicht ganz einfach für alle war. Doch am Ende hatten es alle verstanden und alle Judoka konnten es gut umsetzen. Die Trainer bekamen noch eine kleine Feedbackrunde und sie selbst äußersten sich zu diesem Lehrgang. So gingen alle nach vier Tagen mit neuen Kenntnissen nach Hause."